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Von nationalen Normen zu internationalen Zulassungen

In den, weitestgehend durch Spezialisierung und Arbeitsteilung geprägten, Anwendungen der Industrie, der Moderne und Postmoderne, spielen Standards und Zulassungen als Garanten für eine voraus definierte Performance eine bedeutende Rolle.  Normen oder Standards ermöglichen Laien wie auch Experten übersichtliche Informationen bezüglich Leistung, Qualität sowie den idealen Einsatzbereich eines Produkts schnell und einfach zu ermitteln. Zugeschnitten auf die jeweiligen Industriezweige wie beispielsweise Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrt sowie für militärische oder zivile Anwendungen entwickelten sich im 20.  Jahrhundert nach den römischen Verträgen 1957 zunächst lediglich in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden die Harmonisierungen nationaler Standards und Normen. Im Laufe der Zeit bemühten sich eine Vielzahl an Ländern der Welt, mit zahlreichen nationalen Normen ihre Standards in internationale Normen einzubringen.

In Anbetracht der sich seit den 1970iger Jahren rasant beschleunigenden Globalisierung der Weltwirtschaft erwuchs die Notwendigkeit, Industrienormen anzugleichen beziehungsweise zu harmonisieren, um internationale Standards mit transnationaler Anerkennung zu schaffen. Auf diese Weise gewannen internationale Normierungsansätze zunehmend an Bedeutung. Diese internationalen Normen und Zulassungen ermöglichen es uns, die Qualität unserer Schrumpfschläuche, Gewebeschläuche und Isolierschläuche nach transnational anerkannten Vorgaben zu garantieren.

Nationale Normen und Standards in Deutschland

Zu den wichtigsten Institutionen nationaler Normen in Deutschland zählen:

• die DIN – Normen des Deutschen Instituts für Normung
• die VDE – Normen des Verbands deutscher Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik
• die DKE – Normen der Deutschen Kommission für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik
• die VG – Normen (Verteidigungsgerätenorme) werden bei Bedarf in Zusammenarbeit mit den zivilen Experten der DIN-Arbeitskreise erarbeitet (bei speziellen wehrtechnischen Anforderungen des Rüstungsbereichs).

In Deutschland werden die Normen traditionell in verschiedenen Arbeitskreisen (DIN, VDE) je nach Anforderungsprofil von Industrie sowie zivilen oder militärischen Anwendungen erarbeitet beziehungsweise überarbeitet und von der DKE zur Harmonisierung gespiegelt, bevor diese als europäische Norm (EN) veröffentlicht werden. In der für uns besonders relevanten Branche, der Elektrotechnik, ist die DIN bzw. DIN EN bzw. CENELEC ein wichtiger europäischer Standard, der sich zumeist auch in der IEC, der internationalen Seite, wiederfindet. Erst nach erfolgreicher Bauteil- oder Komponenten-Prüfung kann eine Zulassung unter Bezugnahme auf die entsprechende Norm erteilt werden.

Von nationalen Standards zu internationalen Zulassungen

Im Zuge der Globalisierung gewannen internationale Zulassungen in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Diese werden unter dem Mantel der International Electrical Comission (IEC) vermarktet. Der Harmonisierungsprozess der verschiedenen nationalen Normen zu einer internationalen Norm und entsprechender Zulassung gestaltet sich dabei wie folgt:

1. In verschiedenen Arbeitskreisen auf nationaler Ebene werden Normen erarbeitet bzw. überarbeitet (gepflegt).
2. Als DIN-Normen werden diese Dokumente durch die DKE an CENELEC geleitet, harmonisiert und werden zur DIN EN.
3. Über die europäische Verwaltung CENELEC werden die DIN EN an das entsprechende (gespiegelte) internationale Gremium, der IEC weitergeleitet und über internationale „working groups“ (ähnlich wie der nationale Arbeitskreis) bearbeitet und abgestimmt. Hier sind die Vorsitzenden der nationalen Arbeitskreise (Obleute) aus den teilnehmenden Ländern und stimmen über die dokumentierten Test- und Prüfverfahren ab.
4. Im Falle einer Einigung wird der resultierende Vorschlag zur Abstimmung von der IEC Verwaltung an alle nationalen Arbeitskreise zur Stellungnahme und Abstimmung geschickt
5. Die endgültige Freigabe erfolgt auf den jährlichen Meetings des IEC, die an global wechselnden Orten stattfinden
6. Danach sind nur noch redaktionelle Änderungen möglich und die Norm bildet die Grundlage für Prüfungen der Bauteile.

Weitere Informationen zum Thema Zulassungen für den Kabelschutz können Sie auch in unserem Magazin nachlesen.